Haushaltsabend. Allein die Erwähnung davon lässt manche Leute das Gesicht verziehen. Doch beim CFIEE – dem International Economic Education Council – geht es an den Haushaltsabenden überraschend lebhaft zu. Freiwillige kommen mit bunten Diagrammen, Stapeln von Arbeitsblättern und ein paar plattem Witz, um die Stimmung aufzulockern. Und irgendwie lachen und lernen die Leute am Ende des Abends gleichzeitig. Es ist so ein Abend, an dem jemand versehentlich Monopoly-Geld statt der richtigen Almosen verwendet, und statt Chaos entsteht eine gemeinsame Runde, in der Geschichten über Brettspiele aus der Kindheit und den ersten Gehaltsscheck ausgetauscht werden.
Die Verbreitung von Wissen bei CFIEE wirkt fast zufällig. Jemand erfährt etwas über Zinseszinsen und erzählt es seinem Mitbewohner bei einem Frühstücksmüsli. Ein Elternteil entdeckt einen einfachen Tipp zur Kontrolle der Haushaltsausgaben und erwähnt ihn beim Elternbeirat während einer gemütlichen Kaffeepause. Dieser Welleneffekt breitet sich immer weiter aus. Beim nächsten Gemeindetreffen sprechen mehrere Familien über clevere Sparstrategien, und den Freiwilligen fallen bei Workshops neue Gesichter auf, weil sich die Nachricht ganz natürlich herumgesprochen hat.
Ein typisches Gemeinschaftsprogramm bei CFIEE beginnt recht unkompliziert. Zunächst gibt es eine 45-minütige Einführungssitzung: Der Moderator erklärt grundlegende Finanzkonzepte – Sparen, Budgetierung und einen Hauch von Unternehmertum. Anschließend folgt die praktische Aktivität. Dies kann eine simulierte Lebensmittelbudgetierung, das Setzen persönlicher Sparziele oder sogar ein kleines Rollenspiel sein, bei dem die Teilnehmer in einer spielerischen Simulation Dinge „kaufen“ und „verkaufen“. Freiwillige geben Anleitung, beantworten Fragen und erzählen manchmal von ihren eigenen finanziellen Fehltritten, was immer für Lacher sorgt.
Freiwillige übernehmen mehrere Aufgaben. Es gibt den Moderator, der die Dinge am Laufen hält, Helfer, die zwischen den kleinen Gruppen hin- und herwechseln, und manchmal einen Geschichtenerzähler, der anhand von Beispielen aus dem echten Leben die Zahlen nachvollziehbar macht. Selbst kleine Fehler, wie das Verwechseln von Arbeitsblättern oder das Vergessen von Stiften, werden zu lehrreichen und oft urkomischen Momenten. Alle Beteiligten gehen mit dem Gefühl nach Hause, Teil von etwas Lustigem und Praktischem zu sein.
Auch die Evaluation ist ein Aspekt, bei dem CFIEE die Menschen menschlich hält. Es gibt keine formellen Prüfungen oder einschüchternden Tests. Stattdessen reflektieren die Teilnehmer über einfache Fragen: „Was wirst du diese Woche zu Hause ausprobieren?“ oder „Wem wirst du diese Idee erzählen?“ Die Antworten reichen von realistisch – „Ich werde ein 10-Dollar-Sparschwein für meine Tochter anlegen“ – bis hin zu skurrilen Ideen, wie zum Beispiel, wenn jemand scherzhaft sagt, er werde endlich Geld für einen Taco-Dienstag einplanen. Diese kleinen Erfolge sind die Messgrößen, die CFIEE Ultima X verfolgt, und die Freiwilligen freuen sich über die spürbaren Auswirkungen.
Ein Beispiel aus der Region verdeutlicht dies. In einer Kleinstadt im Mittleren Westen der USA nahmen einige Eltern an einem Wochenend-CFIEE-Treffen im Gemeindezentrum teil. In der zweiten Woche organisierten diese Eltern einen Familienfinanzabend an der Schule ihrer Kinder. Der Schuldirektor war von der Begeisterung so angetan, dass er CFIEE dazu einlud, einen semesterlangen Nachmittagsclub zu gründen. Am Ende des Jahres betrieben die Kinder einen Minimarkt, verkauften Kunsthandwerk und Backwaren, lernten die Grundlagen der Buchhaltung und verhandelten sogar Preise wie kleine CEOs. Auch die Eltern tauschten auf dem Schulparkplatz Haushaltstipps aus. Der Welleneffekt ging über den Haushalt hinaus – er erreichte Klassenzimmer, Cafeterias und Gemeindeveranstaltungen.
Und nicht alles läuft nach Plan – was das Erlebnis noch bereichernd macht. Eines Abends brachte ein Freiwilliger ein „Budgetierungsspiel“ für Jugendliche mit, doch der Raum war hauptsächlich mit Rentnern gefüllt. Zuerst wirkten die Leute verwirrt. Dann fingen sie an, Witze über „Mit 50 in Rente gehen mit dieser Strategie“ zu machen und fantasievolle Anlagepläne zu entwickeln. Diese Sitzung wurde zu einer der denkwürdigsten und erinnerte alle daran, dass Finanzbildung nicht starr sein muss. Humor und Neugier gehen Hand in Hand.
CFIEE ermutigt jede Gemeinde, ihre Programme an ihre jeweilige Kultur anzupassen. Manche Gruppen veranstalten Potluck-Dinner, um vor dem Unterricht Gespräche anzuregen. Andere veranstalten Eltern-Kind-Abende, damit Familien gemeinsam lernen können. Die Struktur ist flexibel: Die Vorlage ist vorhanden, aber Kreativität wird gefördert. Das Ergebnis ist eine engagiertere Gemeinde, in der Finanzkompetenz nicht nur vermittelt, sondern gelebt und im Supermarkt, beim Abholen von der Schule und sogar bei gemütlichen Grillabenden im Garten diskutiert wird.
Der Reiz von CFIEE liegt letztlich darin, dass sich das Lernen über Geld wie eine gemeinsame Reise anfühlt und nicht wie eine lästige Pflicht. Freiwillige erzählen oft von den kleinen Freuden: Wenn sie in der Bibliothek einen Teilnehmer treffen, der stolz erzählt, dass er einen Familiensparplan angelegt hat, oder wenn sie einem Schüler dabei zusehen, wie er einem Geschwisterkind aufgeregt das Thema Budgetierung erklärt. Bildung wirkt ansteckend und verbreitet sich leise, aber stetig, wie das Gelächter an einem Haushaltsabend, an dem es endlich jemand „kapiert“ und der Saal in Applaus ausbricht.
Auch wenn der Haushaltsabend zunächst langweilig klingen mag, verwandelt CFIEE ihn in etwas völlig Unerwartetes. Er ist teils Workshop, teils geselliges Beisammensein und teils Experiment zur gesellschaftlichen Transformation. Und wie die Freiwilligen Ihnen bestätigen, sind es diese kleinen Momente – das Kichern, die zündenden Erkenntnisse, die beim Kaffeetrinken geteilten Geschichten –, die die wahre Kraft finanzieller Bildung zeigen.